Japanologie für Anfänger

Tag 9/Ruhetag 2 - Gucken in Kokura ...

Ich sehe einen Riesenarsch, als ich meine Augen öffne.

Er prangt direkt vor meinen Augen. Direkt vor meinem Fenster. Gerade rüber - an einer Hauswand.
Ein Riesenarsch.
Arsch.
Im Arsch.
Wie ich. Einfach nur fertig.

Als ich heute morgen von der Fähre rolle, kommt es mir vor, als habe ich den ganzen Abend Drogen genommen und müsste nun versuchen, mich zu benehmen. Kokura um 4 Uhr. Und ich mitten drin.

Es ist frisch, als ich die Stahlrampe hinabfahre. Aber nicht kalt.
Die Stadt ist leer, Ampeln blinken gelb.
Autos, fernab, mal ein Taxi, dann wieder Ruhe.
Niemand auf. Niemand bewegt sich.

Ich fahre eine große, 4-spurige Magistrale hinauf, dann wieder hinab, sehe ein, zwei, drei, vier Hotels, die mir aber alle zu teuer erscheinen. An einem Conbini-Store - und die haben hier tatsächlich 24 Stunden geöffnet - mache ich halt und genehmige mir erst einmal ein Sandwich und einen kalten Capuchino.
Zwei alte Taxifahrer beobachten mich, sie rauchen ihre Kippen, Langeweile steht ihnen zwischen ihren Falten ins Gesicht geschrieben.

Dann raffe ich mich auf, gähne, muss am ganzen Leib zittern - die Augen fallen mir zu, als ich mich in das Liegerad zwänge und zu einem Hotel an der Ecke fahre.

Nachhaken lohnt sich.

Ich betrete die Lobby. Glastüren schwingen beiseite, Messing, das wie Gold tut. Alles in dunklem Stein gehalten, polierter Marmor, sehr schön. Ein Herr verneigt sich hinter der Rezeption auf 30 Meter Entfernung, ich rufe ihm ein freundliches "Konnichi-wa" zu, er erwidert es.

"Do you have a Room for me?", frage ich.
"Oh, yessa.", macht er.
"An how much is it?"
"It´sa ...", er schreibt eine Zahl in den riesigen Gaijin-Taschenrechner und hält ihn mir hin.
4.500 Yen steht da. Ist okay, meine ich, guter Preis, das Hotel sieht ja auch nicht schäbig aus.
"Hai, hai!", macht er, freut sich und beginnt sogleich, meinen Ausweis zu scannen, mir das Zimmer-Formular hinzulegen und meine Visa zu belasten.

Ich frage weiter: "I am very tired, can I go to the Room now?"
"Tired - yes, yes.", macht er.
"Yes, I come from Matsusama by Ferry - Kanko - and I need to sleep now."
"Matsuyama, hai."
"Yes, but can I go into the Room now? Now?", schiebe ich nach, ich lächle.
Er lächelt auch.
"Checko in ...", beginnt er - ich weiß eh schon, was nun kommt, denn er kramt im Hotelflyer und zeigt mir dann die Passage: "Checko in ...", sagt er wieder, "Is 2 clock."

Ich lächle stoisch weiter. Das habe ich schon gut gelernt.
"Yes, okay.", beginne ich. "Look - I - am - very - tired. I have to sleep NOW.", sagte ich mit Nachdruck. "Can I get the Key now? I can pay for it.", biete ich ihm an.
"Key, yes, 2 clock.", sagt er.
"Ähm, no, yes, but can I get the Key NOW?" Er lächelt, während er die Stirn runzelt.
"Key now?"
"Yes, now. I have to sleep. I can pay for it."
"Key now?", fragt er wieder.
"Yes - now. I am tired."
"No."
"Really? But I need the Key now. Can I get it?"
"Yes."

Äh, ja? Ja.
Eine Minute späte rolle ich meine Speedmachine herein. Fahre alles, wie gehabt unter den staunenden Augen des Rezeptionisten mit der wuscheligen Beethoven-Firsur in zwei Etappen nach oben - immerhin der 8te Stock - und lasse mich in mein Bett plumpsen.

Ohne Waschen, ohne Baden, ohne Zähneputzen ziehe ich mich aus, decke mich zu und schlafe endlich ein ...

Ich schlafe den Schlaf der Gerechten. Von 5 Uhr bis 9 Uhr bin ich vollkommen weggetreten. Zunächst plagen mich Traumfetzen, die meinen Geist nicht zur Ruhe kommen lassen. Ich winde mich schweißnass im warmen Bett hin und her, die grellgrünen Digits der Uhr über mir nerven, aber irgendwann sinke ich dahin, schlafe ein, fest, fest.

Nach einem ausgiebigen Bad, das ich verkürzen muss, weil mein Magen so laut knurrt, dass es fast schon schmerzt, begebe ich mich am Rezeptions-Beethoven vorbei in den Conbini-Store und gönne mir ein ausgiebiges Frühstück - auf das Hoteleigene habe ich keine Lust. Ich will nur meine Ruhe haben.

Gegen 11 Uhr wache ich auf. Endlich. Ausgeschlafen. Und endlich habe ich auch das Gefühl, dass meine Monsteretappe nach Matsuyama im Gestern, nicht im Heute, geendet hat. Genug geschlafen, genug Abstand. Der Tag kann beginnen.

Was hat Kokura - Teil der Superstadt Kitakyushu - so alles zu bieten?
Ich ziehe mich an, schließe die Tür hinter mir und mache mich auf zur Entdeckungsreise.

Ich verstehe nur Bahnhof

Direkt hinter dem Hotel, keine zweihundert Meter zu laufen, ist der Hauptbahnhof von Kokura. Ein Monster auf Stelzen, Beton und Glas, Treppen, soweit das Auge reicht, Menschen über Menschen und - na klar, wir sind in Japan - Shops.

Ich habe irgendwo in einem meiner Reiseführer gelesen, dass die Japaner ihre Bahnhöfe, teilweise ganze Bahnstrecken, an Kaufhausketten verkaufen. Diese sorgen dann für den Betrieb der Linien, erfüllen also die infrastrukturellen Aufgaben, und dürfen zum Dank die Bahnhöfe in Einkaufstempel verwandeln. So spülen sie sich quasi ihre Kundschaft selbst ins Haus.

Der Bahnhof von Kokura ist riesig. Auf vier Etagen kann man in ihm einkaufen - die klassischen Sauer-Eingelegtes-Läden befinden sich nahe an den Bahnsteigen, losgisch, dann kann der Geschäftsreisende noch schnell vor Abfahrt den Lieben etwas einkaufen, dann finden sich Elektroniktempel, ein zweigeschossiges Manga-Riesenwunderland, ein Klamottenkaufhaus mit Gucci aufwärts und eine Art Karstadt, wo es alles zu geben scheint.

Von der Zentralebene gelangt man an etwa 100 laut brüllenden Fahrkartenautomaten vorbei zur U-Bahn, zu den Nahverkehrszügen und in einen Spezialbereich, zu den Shinkansen Hochgeschwindigkeitszügen. Sogar eine Magnetbahn fährt hier.

Ich durchquere das Kuddelmuddel und gelange hinter den Bahnhof. Von hier führen sternförmig zwei riesige Fußgängerbrücken zu zwei Riesenhotels, deren erste 5 Etagen, richtig, Kaufhaus sind.


Größere Kartenansicht

In eine Einkaufstempel zieht es mich nicht, aber ich staune über so viele Leute hier. Haben die alle nichts zu tun? Es kommt mir vor wie auf dem Berliner Alex an einem verkaufsoffenen Sonntag: Massen an Menschen rennen über und über beladen mit Tüten und Paketen im Kaufrausch hin und her.

Mir kommt ein junger Mann entgegen.
Gestylt. Haare wie bei Tokio Hotel.
Etwas fällt mir gleich an ihm auf. Etwas Deutsches.
Er trägt ein T-Shirt auf dem steht in stylishen Lettern: "Motorrad Wetter".
Aha.

Ich will zur Burg von Kokura. Samurai atmen.
Unter der Magnetschwebebahn hindurch lasse ich die Einkaufsverrückten hinter mich und bahne mir meinen Weg den Schildern nach Kokura Castle folgend.

Als ich eine der vielen Brücken überquere, staune ich. Die Japaner haben hier der Penne Rigate ein Denkmal gesetzt. Und da ist sie auch wieder, diese fast kindlich-naive Begeisterung für alles Europäische, für alles Westliche, die sie hier einsaugen, zum Ausdruck bringen, und dann eben halt eine Brücke bauen (wahrscheinlich heißt die auch "Brücke Bella Italia" oder so) und dann ihren besten Bildhauern den Auftrag geben, die hier so beliebte Pasta zu würdigen.

Motorrad-Wetter halt.

Ein bisschen Samurai

Ich erreiche die Burg. Burg - das klingt so groß, so massiv. Klar, für einen Europäer, der die mittelalterlichen Kolosse gewohnt ist, die meterhohen und -dicken Wehrmauern, Verliese und Zinnen, kann so eine japanische Burg im ersten Moment wirklich eher nur faszinierend fragil aussehen.

Ich gehe durch das Torii, als Regen einsetzt, bezahle 500 Yen Eintritt und begebe mich in die Welt von vor 300 Jahren.

Das Innere des gut 40 mal 40 Meter großen Grundrisses ist ein Museum, gestaltet wie das Deck eines holländischen Kaufseglers, die Geschichte der Burg, die der Stadt und des Shoguns, der damals regiert hatte, wird aus der Sicht der fremden Weißen dargestellt. Gut für mich - so verstehe ich umso mehr.

Vor einem Diorama, das mit hunderten Pappfiguren und Modellen die Stadt darstellt, nehme ich Platz. Sound- und Lichteffekte stellen einen ganz normalen Tag im Leben der Stadt Kokura um 1600 dar - und auf einem Schild lerne ich, dass dies das größte Diorama Japans sei. Na denn.

In den oberen Geschossen lerne ich etwas über das Leben in der Burg - betrete die klassischen Wohn- und Geschäftsräume des Shoguns, kann seine Waffen und seine Rüstungen bewundern und lerne auch, wo das kleine und das große Geschäft verrichtet worden sind - und diesmal ohne eine automatische singende Toilette mit beheizbarem Sitz und Pospülung.

Wenigstens in diesem Punkt sind sich die europäischen und die mittelalterilichen japanischen Burgen ähnlich.

Nach einer halben Stunde habe ich die fünf Etagen der Burg ausgiebig studiert. Konnte in einer computerbetriebenen Sänfte Platz nehmen, in der simuliert wird, wie es wäre, wenn man durch die Stadt von Leibeigenen getragen wurde, konnte mich auf einem Laufband gegen den Herold der Samurai im Lauf von Kokura zur Hauptstadt Edo messen und - wenn ich gewollt hätte - meinen Kopf durch die Löcher hinter Pappkameraden stecken, um ein Foto von mir als Samurai, als Bauer oder als Konkubine machen zu lassen.

Ganz oben bewundere ich einen Rundumblick - leider getrübt durch immer stärkeren Regen.

Die moderne Welt hat mich wieder, als ich hinter der Burg, die in Wahrheit eine Replika aus den Siebzigerjahren ist, ein ultramodernes Einkaufszentrum entdecke und beschließe, mir hier irgendwo einen zünftigen Latte Macchiato zu gönnen.

Von "Spezialitäten aus aller Welt" und japanischem Humor

Ich schlendere, in meiner Hand einen Café Macchiato (Latte Macchiato kennt man hier nicht bei Starbucks), durch das HighTech Einkaufszentrum und denke mir, wo ich schonmal da bin, kann ich auch gleich nach Postkarten für meine Lieben schauen - immerhin scheint dies ein auf Touristen ausgerichtetes Haus zu sein und auch wenn die Japaner keine Karten schreiben, muss es doch was für uns Ausländer geben.

Gibt es nicht, dafür entdecke ich in der "Internationale Spezialitäten"-Abteilung das, was der Japaner an Deutschland lecker findet - Haribo in Hülle und Fülle. Das ist es also, was sie hier von unserer Heimat an süßer Leckerei am meisten schätzen.

Nicht den handgerollten Baumkuchen. Nicht den Dresdener Christstollen, die Nürnberger Bratwürste, die Hallorenkugeln oder das Hamburger Franzbrötchen. Nein. Es sind die klebrig süßen Gummitiere aus Bonn.
Na, auch gut.

Vor einem Wellnesstempel, der von zwei breitschultrigen Men in Black mit grimmiger Mine und Mann im Ohr bewacht wird, bleibe ich stehen.

Ich entdecke eine Stilblüte, wie es sie wohl nur in diesem Land gibt, wo die unendliche Begeisterung für alles Westliche und der unbändige Drang zur Perfektion zuweilen ganz eigene Triebe treibt. Der Name des Ladens, in dem man sich für ein Monatsgehalt die Haare schneiden lassen kann, mag für Japaner nach Marke von Welt klingen:

Aber was zum Himmel eine "Haar-Melone mit Gesicht" ist, das bleibt dem geneigten westlichen Touristen verschlossen.

Auch wenn mich die beiden modernen Samurai im Nadelstreifenanzug grimmig anschauen, ich mache ein Foto und kämpfe mich durch den Regen zurück in mein Hotel.

Fernsehen bildet

Zurück im Zimmer, ausgestattet mit dem Abendessen (Sushi aus dem Conbini-Store, riesige Instantnudelsuppen, einigen Bananen und dem obligatorischen Einschlaf-Asahi) mache ich es mir bequem in meinem Bett, nachdem ich ausgiebig heiß geduscht habe.

Passend dazu läuft im Fernsehen eine Show, in der ein Moderator etwa 15 Damen eine neuartige Seife gibt und diese dann die nächsten 30 Minuten damit beschäftigt sind, sich einzuseifen, sich gegenseitig aufzuschmäumen, sich einzureiben und mit langen "Ohhhs", "Aahhhs" und dem obligatorischen "Sugoi!" nach jedem zweiten Wort die unglaubliche Zartheit der Seife zu preien.

Das klingt jetzt sexier als es ist - die Seifenoper bleibt nicht lange auf meinem Screen.

Auf einem anderen Kanal läuft eine Spielshow. Hysterisch kreischende Damen und Herren werden, von Kameras begleitet, in einen Supermarkt geführt, bekommen einen Plastiktüte und dürfen so viel hineinladen, wie sie nur irgend können. Die, deren Tüten weder einreißen noch platzen, kommen in die Endauswahl und der mit der schwersten Tüte gewinnt.

So kommt es, dass ein Herr mit einem wahren Turmbau zu Babel aus grünen Paprika neben einer Dame, die ihre Tüte voller rettich geladen hat, hin und her balanciert.

Auf dem nächsten Sender werden Leute erschreckt.

Im nächsten Programm wird einem jungen Mann während eines fingierten Vorstellungsgespräches ein mit einer Zentimeterschicht Wasabi präpariertes Sandwich zu essen gegeben, das er dann mit reinem Alkohol spülen darf.

Ich schalte auf den Nachrichtenkanal und nehme mir meine Landkarte vor.

Wie geht sie nun weiter, die Tour?

Mein Problem sehe ich - ich bin hier oben in Kokura an einem Punkt, an dem ich erst in 4 Tagen sein wollte. Immerhin war der Plan ja, von Süden kommend über Beppu, der Hauptstadt der Onsen, erst einmal Kyushu nach Westen hin zu durchqueren, um dann nach Norden stoßend irgendwann durch Kokura und auf die gegenüber liegende Seite der Wasserstraße, nämlich nach Shimonoseki zu kommen.

Pustekuchen.

Also welche Alternativen habe ich? Frage ich mich, als ein ernst aussehender Herr im TV mit noch ernsterer Stimme beginnt zu erzählen. Ich verstehe kein Wort, aber ich verstehe, was die Einblendung am rechts-unteren Bildschirmrand zu bedeuten hat: Japan droht wieder irgend eine Form von Naturgewalt.

Ich schalte auf andere Kanäle, dort das selbe Bild: Eine Karte von Japan wird eingeblendet, es ist immer die selbe. Die gesamte Südküste blinkt gelb. Schriftzeichen erzählen irgend etwas.
Mmh, denke ich, was kann das nur sein?

Es fällt mehrmals das Wort "Tsunami". Aha. Tsunami im Anmarsch? Weltuntergang? Erdbeben Kobe-like? Was soll das? Ich suche und finde einen TV-Kanal, der gerade Nachrichten bringt. Eine Karte vom pazifischen Raum wird eingeblendet, sie zoomt zu einer kleinen Insel. Samoa. Bilder von verwüsteten Dörfern werden gezeigt. Ein Erdbeben.

Dann eine Animation - Wellen, die von der Insel ausgehen und auch Japan treffen.

Also ein Tsunami? Äh, und nun? Geht das Land unter?

Wieder Bilder, diesmal von den mir schon ausgiebig bekannten Schutzmauern. Automatische Kameras beobachten das Wasser unmittelbar vor den Mauern. Nichts. Nur seichter Wellengang. Aha, also Falschalarm oder warten wir noch?
Na, Gottseidank ist Kokura nicht an der unmittelbaren Südküste gelegen, denke ich mir, als die nächste Animation kommt.

Zwei Taifune auf einer Bahn. Direkt nach Japan.
Dazu die vorhergesagten Kurse der Stürme, versehen mit Datum. Am 6. wird der erste Taifun Japan treffen. Am sechsten? Das ist in 2 Tagen?!?

Taifun, ich weiß, was das bedeuted: Windgeschwindigkeiten bis 200 km/h. Regen, den man eher als "Wand aus Wasser" beschreiben sollte. Radfahren unmöglich. Die Tour wäre zu Ende.

Verdammt! Was nun?

Ich beschließe, nach Süden zu fahren. Einfach nach Süden, mal schauen, vielleicht über Nagasaki, das wäre toll. Eine schöne kleine Schleife. Und dann wieder auf meine alte Route zurück kehren, um über Shimonoseki wie geplant nach Hiroshima zu fahren. Zwar werde ich nicht Beppu und die berühmten Onsen sehen, aber nachdem ich weder den Fuji-san noch die Schreine von Ise gesehen habe, wäre dieser dritte Fehlschlag ja auch irgendwie im Sinne dieser Tour.

Und so bade ich noch einmal ausgiebig, öffne das Asahi und sitze, das wahnwitzig-schrille TV-Programm über mich ergehen lassend, vor meinen Bike-Klamotten, die ich mir fein säuberlich zusammen lege.

Morgen gehts also los. Los nach Nagasaki, der zweiten Stadt, die einen Atombombenangriff über sich hatte ergehen müssen. Was wird mich da erwarten?
Ich kann nicht lange grübeln, denn mein Blick fällt auf ein Infoblatt des Hotels für Touristen:

Auf ihm lese ich: "This Hotel ist not an automatic Door."
Ja, das kann ich mir vorstellen.

"Ladies Bathroom is rocked." - wie, was? War da schon jemand vor mir da?

Meine Güte, denke ich, als ich den Flyer zu Ende gelesen haben, so sind hier bestimmt schon einige Rocker und Metal-Bands zu unrecht bestraft worden, haben sie doch eigentlich nur das befolgt, was so nett in dem Zettel empfohlen wurde: "Please rock your Room!"

Herrlich, diese Japaner.

Und so schlafe ich ein, nach diesem wunderbaren Day off in Kokura, bei herrlichstem Motorrad-Wetter und der Chance, einmal mehr einen intimen Einblick in das Leben dieses tollen Volkes zu bekommen. Ich drehe mich herum, zwinkere dem Riesenarsch hinter meinem Fenster zu, schließe die Augen und hoffe, dass mich die beiden Taifune noch ein paar Tage verschonen, dass ich meine Tour zu Ende bringen kann.

Door is rocked - ich kann einschlafen.